Knjižnica Filozofskog fakulteta
Sveučilišta u Zagrebu
Faculty of Humanities and Social Sciences Institutional Repository

Drei Generationen der Migranten kroatischer Abstammung in Baden-Württemberg: sprachbiographische Analyse

Downloads

Downloads per month over past year

Andrijanić, Antonia Antonella. (2015). Drei Generationen der Migranten kroatischer Abstammung in Baden-Württemberg: sprachbiographische Analyse. Diploma Thesis. Filozofski fakultet u Zagrebu, Department of German Language and Literature. [mentor Ščukanec, Aleksandra].

[img]
Preview
PDF (German)
Download (698kB) | Preview

Abstract

Migration ist genau so alt wie die Menschheit. „Seid fruchtbar und mehret Euch“ lautet der Rat, der den Menschen, als sie vom Paradies auf die Erde herabzusteigen hatten, mitgegeben wurde (Stürmer, 1997: 27). Migrationsbewegungen von Menschen sind in allen Zeiten zu beobachten. Sie sind fester Bestandteil der Kulturgeschichte der Menschheit (Han, 2000: 6). Europa kann heute im Vergleich mit den klassischen Einwanderungsländern USA, Kanada, Australien und Neuseeland als wichtige Einwanderungsregion bezeichnet werden (Thränhardt, 1997: 137). In jeder Epoche gab es Wanderungen von Einzelnen oder Massen, die bestimmten Routen folgten oder zu auserwählten Gebieten aufbrachen. Krieg, Armut, Politik, Überbevölkerung oder Epidemien sind die wichtigsten Gründe für die Migration. Im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Deutschland vor allem ein Auswanderungsland, doch seit Mitte der 1950er Jahre ist es eines der wichtigsten europäischen Zielländer von Migranten. Dabei lassen sich verschiedene Formen und Phasen der Zuwanderung unterscheiden, wie etwa die Anwerbung von Gastarbeitern, der Nachzug von Familienangehörigen, der Zuzug von (Spät-)Aussiedlern sowie die Aufnahme von Asylbewerbern (Özcan, 2007: 1). Deutschland ist und war früher auch das neue Einwanderungsland im Herzen Europas. „Heute steht die größte Volkswirtschaft im Euroraum glänzend da. Deutsche Unternehmen sind hochgradig wettbewerbsfähig, ihre Produkte rund um die Welt begehrt. Dazu braucht es gutes Personal“ (Astheimer, 2013: 3). Der deutsche Arbeitsmarkt bietet viele Chancen. 2012 wanderten fast eine Million Ausländer nach Deutschland ein. Das waren 125.000 oder 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor und insgesamt so viele wie seit 1995 nicht mehr. "Der Wunsch, ins Ausland zu gehen, war schon immer da" (Astheimer, 2013: 3). Kroaten in Deutschland sind jetzt eine der größten Ausländergruppen in der Bundesrepublik Deutschland, aber vor dem Zweiten Weltkrieg lebte in Deutschland nur eine geringe Zahl von Kroaten. Die meisten Kroaten der ersten Generation kamen in den 1960er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland. Die zweite Generation wurde in den 1970er Jahren in Deutschland geboren oder zog im Rahmen der Familienzusammenführung in späteren Jahren nach. Viele Kroaten kamen auch zwischen 1991 und 1995 während des Jugoslawienkriegs nach Deutschland. Sie holten so schnell wie möglich ihre Verwandten nach Deutschland, viele Flüchtlinge erreichten die Bundesrepublik (Arbutina, 2013: 4) Wie wird der Begriff „Migration“ konzipiert und erläutert? Was für Phasen und Typen der europäischen Migration gibt es? Welche Rolle spielen die Migranten kroatischer Abstammung in Deutschland? In welchem Maße ist das narrative und das leitfadengesteuerte Interview als qualitative Forschungsmethode für die Migrationsforschung geeignet? Auf welche Weise unterscheiden sich die Generationen, die nach Deutschland emigrierten, von denjenigen die dort geboren sind? Das sind die wichtigsten Fragen, die diese Arbeit umfasst. Der erste Teil Theoretische Konzeption der Migration behandelt eingehend den Begriff „Migration“. Wichtig zu erläutern sind die grundlegenden Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Begriff der Migration verwendet werden, wie z.B.: Binnenmigration, internationale (grenzüberschreitende) Migration, Migrationsstrom, Migrationsvolumen, Kettenmigration, „Push-Faktoren“ und „Pull-Faktoren“. Weiterhin werden die Phasen und Typen der europäischen Migration, die auf Phasen und Typen der europäischen Migration bis zum Zweiten Weltkrieg und nach dem Zweiten Weltkrieg unterteilt werden, erklärt. Erläutert werden auch einige soziologische Migrationstheorien von Eisenstadt, Gordon, Hoffmann- Nowotny und Esser. Migration bringt viele Konsequenzen mit sich, sowohl für eine Gesellschaft als auch für ein Individuum. Eine Vielfalt unterschiedlicher Motive bestimmt die Entscheidung zur Migration in einem bestimmten Raum. Vor allem sind das wirtschaftliche, soziale, politische, religiöse und persönliche Motive. In diesem ersten Teil sind auch Begriffe Akkulturation, Assimilation, Integration, Segregation, Separation und Marginalisierung zu erwähnen und zu erklären. Nachdem die zentralen Begriffe der Migrationsforschung bekannt geworden sind, spielt das Unterkapitel Auswanderungen aus Jugoslawien eine wichtige Rolle in dieser Arbeit. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges auf jugoslawischem Boden, insbesondere in den letzten Kriegsmonaten und noch bis Ende der ersten drei Jahre nach der Machtübernahme durch Tito, wuchs die Zahl der Migranten aus Jugoslawien erneut sprunghaft an. Die Kroaten selbst unterscheiden drei Gruppen von Migranten, und zwar: Emigranten, Gastarbeiter und Flüchtlinge, die aus Jugoslawien nach Deutschland gegangen sind. Baden-Württemberg war sozusagen ein Bundesland im Südwesten von Deutschland, wo viele Kroaten aus dem damaligen Jugoslawien auswanderten und eine neue Heimat fanden. „Über 55 Jahre nach dem ersten Abkommen über den Arbeitsaufenthalt ausländischer Arbeitskräfte zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien, auf welches weitere Abkommen unter anderem mit Jugoslawien sowie der Türkei folgten, sind Zuwanderung und das Zusammenleben von Personen unterschiedlichster Herkunft in Baden-Württemberg längst zur Normalität geworden“ (Fick, 2014: 12). Die Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind, haben begonnen, sich in Gruppen und Organisationen zusammenzufinden, um sich gegenseitig zu helfen, was auch ein weiteres Thema wird. Der zweite Teil stellt die empirische Arbeit dar, die sich mit der Methodologie und den Ergebnissen beschäftigt. Am Anfang werden die Forschungsmethoden erklärt und danach werden die Biographien und Migrationserfahrungen befragter Personen dargestellt und analysiert.

Item Type: Diploma Thesis
Subjects: German language and literature
Departments: Department of German Language and Literature
Supervisor: Ščukanec, Aleksandra
Date Deposited: 02 Oct 2015 13:30
Last Modified: 02 Oct 2015 13:30
URI: http://darhiv.ffzg.unizg.hr/id/eprint/5624

Actions (login required)

View Item View Item