Prozesse der weiblichen Emanzipation in Schnitzlers Dramen

Gruber, Carmen. (2011). Prozesse der weiblichen Emanzipation in Schnitzlers Dramen . Diploma Thesis. Filozofski fakultet u Zagrebu, Department of German Language and Literature. [mentor Car Prijić, Milka].

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Abstract

Das Bild der Frau in der Wiener Moderne war von bestimmten bürgerlichen Vorstellungen von Frauenrollen in der Gesellschaft gekennzeichnet. Dieses Bild war eigentlich, wie Otto Weiningers Dissertation bestätigt, das Spiegelbild männlicher Phantasievorstellungen und Ängste im sexuellem und psychologischem Sinne, aber stellte in der bürgerlichen Gesellschaft der Jahrhundertwende das Schicksal weiblicher Existenz dar. Arthur Schnitzler als Chronist seiner Zeit und brillanter Interpret weiblicher Perspektiven hielt in seinen dramatischen wie auch epischen Werken diese Schicksale und Lebensformen fest und bot seinem Leser einen einzigartigen Einblick in die weibliche Welt des Fin de siècle. Dass die Frauen nicht nur eine untergeordnete Rolle hatten, zeigt er ebenfalls durch die Darstellungen von verschiedenen Lebensarten und zwischenmenschlicher Konstellationen. Im Drama Das Märchen emanzipiert sich eine junge Frau von den Rollenerwartungen und einer vom sozialen Umfeld bedingten Liebe, die Komödie der Verführung zeigt das Schicksal dreier insbesondere von sozialem Status unterschiedlicher Frauen und der Reigen steht exemplarisch für die sozialen Stellungen von Frauen in der ausgehenden k&k-Monarchie. Jedes dieser Dramen beinhaltet eines oder mehrere Elemente weiblicher Emanzipation in einer von Männern regierten Welt. Schnitzlers naturalistische als auch impressionistische Schreibweise liefert dem Literaturwissenschaftler Beweise für eine „neue Frau“, die ihren Höhepunkt erst im 20. Jahrhundert erleben wird.

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