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Ungesteuerter Spracherwerb

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Kranjčec, Josip. (2014). Ungesteuerter Spracherwerb. Diploma Thesis. Filozofski fakultet u Zagrebu, Department of German Language and Literature. [mentor Anđel, Maja].

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Abstract

In dieser Arbeit wurde eine besondere Art des Spracherwerbs – der Erwerb einer Fremdsprache per Fernsehen dargestellt. Im ersten Teil der Arbeit wurde der Spracherwerb der Erstsprache theoretisch dargestellt. Kleine Kinder, bzw. ihre Gehirne berechnen die Wahrscheinlichkeiten des Auftretens sprachlicher Formen, sie schaffen sich selbst abstrakte Regeln des Sprachgebrauchs aus dem sprachlichen Input ihrer Umgebung und bis zum vierten Lebensjahr erwerben sie ihre Muttersprache, einige Kinder auch mehrere Sprachen. Im zweiten Teil wurden einige Untersuchungen zum Thema des Zusammenhangs des Spracherwerbs und Fernsehens kommentiert. Im dritten Teil wurde die durchgeführte Forschung zum Fremdsprachenerwerb per Fernsehen beschrieben. Mit der Forschung wurde die Deutschkompetenz von der Experimentalgruppe festgestellt, die das Deutsche im Kindesalter per Fernsehen erworben hat, indem man sie mit der Deutschkompetenz der Kontrollgruppe verglichen hat, die Deutsch nur während ihrer Schul- und Studienzeit gelernt haben. Das Ergebnis war, dass im Allgemeinen die Kompetenz jener, die Deutsch per Fernsehen erworben haben, die Kompetenz von gewöhnlichen Schülern und Studenten weit übertrifft, was damit zusammenhängt, dass sie über gewisse Deutschkenntnisse als implizites Wissen verfügen, das sie per Fernsehen erworben haben. Zwischen den Personen, die Deutsch per Fernsehen erworben haben, gibt es individuelle Unterschiede in ihrer Deutschkompetenz. Zum Prozess des Fremdsprachenerwerbs per Fernsehen wurden auch Daten gesammelt. Es wurde gezeigt, dass die Versuchspersonen als kleine Kinder deutschsprachiges Fernsehen angeguckt haben und nebenbei haben sie die deutsche Sprache erworben. Das geschah im Alter von zwei bis fünf Jahren. Sie selbst waren sich dessen am Anfang nicht bewusst. Ihre Deutschkenntnisse waren ihnen immer ausreichend, wenn sie z. B. in der Schule eine Prüfung schreiben mussten, oder wenn sie mit jemandem auf Deutsch kommunizierten. Die deutsche Sprache verstehen die Versuchspersonen als etwas Nahes. Abschließend wurde festgestellt, dass man den Erwerb einer Sprache per Fernsehen als eine Art des ungesteuerten bilingualen Erstspracherwerbs verstehen kann, nur dass es sich in diesem Fall nicht um gemischtsprachige Familien handelt, sondern um Kinder, die ihren erstsprachlichen Input von der Familie und ihrer Umgebung bekommen und den Input der Zweitsprache von einem Fernsehapparat. Dieser Prozess verläuft parallel mit dem Erwerb der Muttersprache, oder ein bisschen später. Das, was ihn von dem ungesteuerten Erwerb der Muttersprache unterscheidet, sind die Quelle des sprachlichen Inputs und die fehlende Sprachgemeinschaft. Die Quelle des sprachlichen Inputs ist ein Fernseher, was beweist, dass jede mögliche Informationsquelle dem menschlichen Gehirn einen Ansporn geben kann, um mit dem Lernen anzufangen. Wenn der Fremdsprachenerwerb per Fernsehen in einer für den Spracherwerb sensiblen Periode zustande kommt, ist er leicht und unbewusst, wie der Erstspracherwerb, aber wegen der fehlenden Sprachgemeinschaft, die die Entwicklung der Sprachkompetenz bei Kindern fördert, kann die Fremdsprache nicht im gleichen Maße wie die Muttersprache erworben werden.

Item Type: Diploma Thesis
Uncontrolled Keywords: psiholingvistika, učenje stranog jezika, informalno učenje jezika
Subjects: German language and literature
Departments: Department of German Language and Literature
Supervisor: Anđel, Maja
Date Deposited: 18 Jul 2014 16:12
Last Modified: 18 Jul 2014 16:12
URI: http://darhiv.ffzg.unizg.hr/id/eprint/4542

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