Magerski, Christine.
(2001).
Trostlose Landschaft mit Literat : Kritische Bemerkungen zum Versuch der Inszenierung einer literarischen Nullstunde nach 1989 am Beispiel Reinhard Jirgls.
Glossen : German Literature and Culture after 1945, 13.
ISSN 1093-6025
Abstract
Die Natur, so Roland Barthes 1966, habe sich gewandelt; sie ist gesellschaftlich geworden, da alles, was dem Menschen auf seinen Reisen begegnet, bereits mit Bedeutungen versehen sei. Den gesellschaftlichen Landschaften, die "ganz einfach die Kultur" sind, leiht der "strukturale Mensch" sein Ohr, um den Weg der Bedeutungen noch einmal zurückzulegen und über eine Rekonstitution der Objekte das an ihnen Unverständliche verständlich zu machen. Vorausgesetzt wird dabei, dass sich Bedeutung allein über die Verknüpfung zweier Objekte konstitutiert, dass also jedes Auftreten des einen Objektes die Aktivierung des anderen nach sich zieht oder zumindest begünstigt. Dies gilt nicht nur für die vom "strukturalen Menschen" den Objekten abgelauschten Assoziationen, sondern auch für die neuerlichen Bedeutungszuweisungen innerhalb der strukturalistischen Tätigkeit. Der formale Ausdruck dieses assoziativen "Regelzwangs" ist der konstruierte Charakter eines jeden Werkes strukturalen Entwurfs, der sich nach Barthes an der regelmäßigen Wiederkehr der Objekte und der spezifischen Art ihrer Verknüpfung erkennen lässt...
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